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Pietrasanta

Wo befindet sich Pietrasanta in der Toskana?
Wer sich für die kunsthandwerkliche und künstlerische Verarbeitung von Marmor interessiert, sollte nicht nur nach Carrara, sondern unbedingt auch in den Hauptort von Versilia – nämlich Pietrasanta. Hier haben sich schon seit Jahrhunderten renommierte Bildhauerwerkstätten und Bronzegießereien niedergelassen. In unzähligen kleinen Ateliers und Werkstätten kann man Steinmetzen und Bildhauern bei der Arbeit zusehen. Die Aufträge für die Verarbeitung kommen aus der ganzen Welt und die hiesige Kunst ist nach wie vor gefragt.

Der historische Ort wurde 1255 von dem Luccheser Podesta Guiscardo di Pietrasanta gegründet und ist eine der wenigen Stadtgründungen der Toskana die strategisch geplant wurden. Dabei wurden drei parallel verlaufende Hauptstraßenzüge angelegt.
Während Carrara hauptsächlich auf die Gewinnung und den Export von Rohmarmor spezialisiert wurde, entstand in Pietrasanta ein künstlerisch-industrielles Zentrum zur Veredelung des begehrten Steins.

Das Herz des alten Ortkerns, zu Füßen des Burghügels mit der Ruine einer Rocca aus dem 16. Jahrhundert, ist der rechteckige Domplatz. Hier führen breite Treppen zu dem 1296 begonnenen Duomo San Martino. Die Backstein-Kampanile ist auch gleichzeitig das Wahrzeichen der Stadt. Von hier aus führt ein etwa 10-minütiger Spaziergang hinauf zu der Stadtbefestigung Rocca di Sala. Besonders am Abend, wenn sie effektvoll angestrahlt wird, gibt sie ein traumhaft schönes Bild ab. Von hier oben genießt man ebenfalls einen wundervollen Blick auf die rechtwinklig angelegte Altstadt, sowie auf das Meer.

Auf der Piazza del Duomo und in der Kirche San Agostino werden im Sommer großflächig die Werke verschiedener Bildhauer vorgestellt. Am Platz vor dem Rathaus dominiert „Il Guerriero“- der Krieger, des weltbekannten kolumbianischen Bildhauers Fernando Botero das Bild. Wie alle seine Skulpturen wirkt auch diese fett und ironisch überspitzt. Ursprünglich zeigte der Krieger allen ankommenden Besuchern sein Hinterteil. Nach langen Diskussionen drehte man die Statue allerdings in die andere Richtung.
Etwas zurück versetzt links vom Dom liegt der Palazzo Moroni aus dem frühen 16. Jahrhundert. Hier befindet sich auch das Museo Archeologico Versilese Civile mit einer kleinen archäologischen Sammlung regionaler Fundstücke. Das Geburtshaus des Dichters Giosuè Carducci, der im Ortsteil Valdicastello zur Welt kam, wurde ebenfalls in ein Museum umgewandelt.

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